Wuppertaler SV - FC Carl Zeiss Jena
0:1 (0:0)
3. Liga, 9.Spieltag 2008/2009



Datum: Freitag, 03.10.2008, 19:00 Uhr
Zuschauer: 4364 im Stadion am Zoo
Schiedsrichter: Arno Blos (Altbach)
Tor:   0:1 (72.) Sebastian Hähnge

        Wuppertaler SV
FC Carl Zeiss Jena
  • Nulle
  • Wuttke
  • R.Müller
  • T.Petersen
  • R.Schmidt
  • Sträßer
  • Riemer
  • Hansen
  • Ziegner (68.Amirante)
  • Schembri (90.+1 N.Petersen)
  • Hähnge
Trainer: Christoph John
Trainer: René van Eck



WSV unterliegt Jena
Quelle: Westdeutsche Zeitung vom 04.10.2008
Viel Kampf, wenig Qualität: Wuppertal schafft es nicht, den Tabellenkeller zu verlassen

Ab sofort steckt der Wuppertaler SV Borussia ganz tief im Abstiegskampf der Dritten Liga.Mit 0:1 unterlag die John-Elf im Kellerduell dem FC Carl Zeiss Jena, der damit punktemäßig mit den Wuppertaler gleichgezogen hat.

Es war die mit Abstand schlechteste Heimleistung des WSV in dieser Saison. Ein Pfostenschuss von Lejan aus der ersten Hälfte und eine gute Chance von Damm nach Flanke Erfen vor der Pause - das war es, was die Wuppertaler offensiv  zu Stande brachten.

Nach der Pause war es teilweise hilflos, wie der WSV den Weg zum gegnerischen Tor suchte. In einem Kampfspiel auf niedrigem spielerischem Niveau, langte den biederen Gästen eine gute kämpferische Leistung, um drei Punkte mitzunehmen.

Das Tor von Hähnge in der 73. Minute war allerdings auch ihre einzige wirklich gefährliche Szene nach vorne, sieht man von einem Konter in der Schlussminute ab, als die Gastgeber alles nach vorne warfen.

Die gut 3.000 Wuppertaler  Zuschauer unter den 4.300 im Stadion am Zoo war maßlos enttäuscht. Die zahlreichen Gästefans konnten zufrieden die 400 Kilometer lange Heimreise antreten.


John steht nicht zur Debatte
Quelle: Westdeutsche Zeitung vom 06.10.2008
Nach dem 0:1 gegen Jena steht die Mannschaft des WSV in der Kritik. Stimmt die Einstellung im Abstiegskampf?
Ein stürmischer Herbst scheint dem Wuppertaler SV in der 3. Liga bevorzustehen. Vor allem der Mannschaft bläst nach der verdienten 0:1-Niederlage am Freitag gegen Carl Zeiss Jena der Wind heftig ins Gesicht. Nur noch ein Punkt trennt die Wuppertaler von den Abstiegsrängen, was beim WSV allerdings keine Trainerdiskussion auslösen wird.

Das stellten WSV-Präsident Friedhelm Runge und sein Berater Dietmar Grabotin gegenüber der WZ klar. Sportdirektor Carsten Pröpper befindet sich zurzeit im Urlaub.
In früheren Jahren hatte sich WSV-Präsident Runge in ähnlich schwierigen Situationen mit öffentlicher Kritik stets bis zur Winterpause zurückgehalten. Von dieser Linie wich Runge nach der enttäuschenden Leistung bei der 0:1-Niederlage gegen Jena ab. Kurz nach dem Spiel kündigte er an, dass sich der WSV in der Winterpause mit drei bis vier neuen Spielern verstärken werde, sollten die Akteure im aktuellen Kader den Ernst der Lage nicht endlich erkennen.

Gegebenenfalls werde sich der WSV von einigen Spielern trennen. Namen möglicher Kandidaten wurden nicht genannt. Friedhelm Runge zur WZ: „Unser Ziel ist ein Mittelplatz. Wenn dieser in Gefahr gerät, werde ich handeln. Wir werden jetzt genauestens die Einstellung der Spieler beobachten.“

  Der WSV Borussia bestreitet Mittwoch, 8. Oktober, um 18.30 Uhr im Stadion am Zoo ein Testspiel gegen den Zweitligisten MSV Duisburg. Eintrittskarten für die Partie werden ausschließlich an den Tageskassen verkauft, Dauerkarteninhaber haben freien Eintritt. Die Eintrittspreise: Stehplatz sieben Euro (ermäßigt fünf Euro) Haupttribüne zehn Euro; Familienkarte 15 Euro. Die Dauer- und Eintrittskarten berechtigen zur kostenlosen An- und Abreise mit Bus und Bahn.
In der 2. Runde im Niederrhein-Pokal muss der WSV am Sonntag, 12. Oktober, um 15 Uhr im Stadion an der Sonnenblume beim NRW-Ligisten SSVg. Velbert antreten.

Ähnlich schätzt Runges Berater Dietmar Grabotin die Lage ein: „Nach dem Gegentreffer eine Viertelstunde vor dem Abpfiff blieb noch genügend Zeit für eine Trotzreaktion. Genau die habe ich von den Spielern völlig vermisst. Wir sind nicht schlechter als die anderen Vereine besetzt, es liegt also an der mangelnden Einstellung. Die richtige Einstellung zum Existenzkampf in der 3. Liga habe ich aber auch schon bei der Niederlage gegen den VfB Stuttgart II nicht gesehen.“

Sowohl Friedhelm Runge als auch Dietmar Grabotin wollen den Hebel bei der Mannschaft ansetzen. „Bei uns wird keine Trainerdiskussion geführt“, sagt Dietmar Grabotin. „Die Spiele werden alle auf Video analysiert. Es wird auf Fehler hingewiesen und über die Abstellung gesprochen,“ sagt Runge und stärkt seinem Coach Christoph John den Rücken.

Der hatte direkt nach der Partie ebenfalls Unverständnis darüber geäußert, dass Jena dem WSV im Stadion am Zoo kämpferisch überlegen gewesen sei. Eine Beobachtung, die auch vielen WSV-Fans gemacht hatten. Sie wanderten deshalb entweder vorzeitig ab oder begleiteten ihre Mannschaft mit einem Pfeifkonzert in die Kabine. John reagierte, in dem er vorerst alle trainingsfreien Tage strich.

Bleibt die Frage, welche Ursachen die Leistungsschwankungen des WSV in den vergangenen Wochen haben. Dietmar Grabotin vermisst zum Beispiel einen Spieler auf dem Platz, der in schwierigen Phasen die Richtung vorgibt. Ob Tim Jerat diese Rolle ausfüllen kann, der gegen den VfR Aalen in zwei Woche wieder dabei sein wird?
Ex-Nationalspieler Jürgen Kohler, als Trainer in Aalen bisher noch ohne Erfolg, kündigte an, dass er seine Negativserie gegen Wuppertal beenden will. Pikanterweise hatte Kohler in der Sommerpause neben Christoph John zum Kandidatenkreis als Nachfolger von Wolfgang Frank gezählt.