Wuppertaler SV - SC Fortuna Köln
1:2 (1:1)
Regionalliga West, 2.Spieltag 2012/2013



Datum: Mittwoch, 08.08.2012, 19:00 Uhr
Zuschauer: 2712 im Stadion am Zoo
Schiedsrichter: Guido Winkmann (Kerken)
Tore:   0:1 (41.) Silvio Pagano
            1:1 (44.) Jochen Schumacher
            1:2 (77.) Thomas Kraus

Wuppertaler SV         SC Fortuna Köln
Semmler
Schumacher
Haas (70.Polk)
Wiwerink
El Hammouchi
Reichert (81.Cornelius)
Moosmayer (88.Abel)
Landers
Mainka
Quotschalla
Knappmann
Poggenborg
Sievers (83.)
Flottmann
D.Ndjeng
Zinke
Kühn
Nottbeck
Pagano (90.Batarilo)
Pospischil (77.Yilmaz)
Lejan (82.Montabell)
Kraus
Trainer: Hans-Günter Bruns
Trainer: Uwe Koschinat


Misslungene Heimpremiere: WSV verliert 1:2 gegen Fortuna Köln

Quelle: Westdeutsche Zeitung vom 09.08.2012

1:2-Heimniederlage gegen Fortuna Köln setzt WSV jetzt schon unter Zugzwang.

„Die Saison ist noch nicht gelaufen. Jetzt fahren wir nach Düsseldorf und wollen dort den ersten Dreier holen. Dann sieht die Welt schon wieder ganz anders aus.“

WSV-Trainer Hans-Günter Bruns übte sich nach der enttäuschenden 1:2 (1:1)-Niederlage am Mittwochabend im Stadion am Zoo in Zweckoptimismus, um allen Nörglern, die eh schon vorher gewusst haben wollen, dass es auch in dieser Saison für den WSV nicht für ganz oben reicht, das Wasser abzugraben.

Fortunen sind den Wuppertalern spielerisch überlegen

Natürlich ist die Saison nach zwei Spieltagen nicht gelaufen. Und natürlich darf man den WSV nicht schon abschreiben. Enttäuschend war es allerdings schon, was die Bruns-Elf nach einem passablen Saisonauftakt beim 1. FC Köln (1:1) am Mittwoch zur Saison-Heimpremiere vor heimischer Kulisse ablieferte. Insgesamt bot der WSV einer spielstarken Fortuna nur kämpferisch die Stirn und unterlag nicht unverdient.

Die Begegnung begann rasant und bot unterhaltsamen Fußball mit Chancen auf beiden Seiten. Dem WSV bot sich die gute Chance zur Führung nach zwölf Minuten: Nach einer Flanke von Marcel Landers trat Fortuna-Innenverteidiger Daniel Flottmann, sonst souverän, über den Ball.

Der WSV-Torjäger tat es aber seinem ehemaligen Mannschaftskameraden gleich, trat ebenfalls über den Ball. Die WSV-Fans unter den 2712 Zuschauern rauften sich die Haare und waren im Gegenzug dankbar, dass Fortune Maurice Kühn nur den Pfosten des WSV-Tors traf.

WSV-Abwehr mit Schwachstellen und Stellungsfehlern

Keinen sicheren Eindruck hinterließ die WSV-Abwehr. Schwachpunkte waren vor allem Felix Haas und Rechtsverteidiger Jochen Schumacher. Beiden unterlief bei den Kölner Treffern Stellungsfehler, die Pagano (41.) und Thomas Kraus (76.) eiskalt nutzten. Schumacher glückte zwar der Ausgleich nach einer Ecke (44.). Doch mehr ging für den WSV am Mittwochabend nicht.

Neben den Wackelkandidaten hinten enttäuschte vor allem das zentrale Mittelfeld beim WSV. Von Robert Mainka ging so gut wie keine Torgefahr aus und auch Benjamin Reichert blieb blass. Von beiden Neuzugängen dürfen die WSV-Fans am Samstag in Düsseldorf mehr erwarten.

„Das war ein bitterer Abend für uns. Wir sind sehr enttäuscht. Wir hätten in der ersten Halbzeit in Führung gehen müssen, haben aber in der Rückwärtsbewegung Unsicherheiten gezeigt“, sagte Robert Mainka und fügt an: „In der zweiten Halbzeit fangen wir zwar gut an, verlieren dann aber die Kontrolle über das Spiel und bekommen keine zweiten Bälle“, fiel Mainkas Fazit bitter aus. Jetzt müsse am Samstag unbedingt ein Sieg in Düsseldorf her.

WSV hat noch viel Luft nach oben

Frust und Enttäuschung nach der Niederlage gegen Fortuna Köln. Im Spielaufbau hapert es noch gewaltig.

Von einem „Fehlstart“ will beim WSV nach der 1:2-Niederlage gegen Fortuna Köln zumindest von offizieller Seite niemand etwas wissen. Doch die Frustration nach nur einem Punkt aus zwei Spielen und Platz 14 war am Mittwochabend im VIP-Raum des Stadions am Zoo allenthalben zu spüren. Wie in den beiden Spielzeiten zuvor, hat es der WSV wieder nicht geschafft, gut aus den Startlöchern zu kommen. Und täglich grüßt das Murmeltier. Wasser auf die Mühlen der Skeptiker, die der Mannschaft ohnehin wenig zugetraut hatten.

Zu große Abstände zwischen Mittelfeld und Sturm

„Es hat insgesamt nicht gepasst bei uns“, sagte Christian Knappmann, der wie einige andere Spieler noch nicht recht Tritt gefasst hat. „Aber man muss auch die Kirche im Dorf lassen. Es sind erst zwei Spiele gespielt“, so der Torschützenkönig aus der vergangenen Saison.

Vor allem im Mittelfeld hapert es beim WSV gewaltig. Keine Kombinationen, wenig Tempo im Spiel, um den Gegner, der diesmal, zugegeben, ein sehr starker war, unter Druck zu setzen. Doch auch gegen Fortuna Düsseldorf II am kommenden Samstag wird es in dieser Form schwierig sein, den ersten Saisonsieg einzufahren. „Im Spielaufbau gibt es noch viel Luft nach oben“, sagt Benjamin Reichert. „Wir wollten gegen Fortuna Köln Fußball spielen, sind aber zu weit auseinander gestanden und haben nur wenige zweite Bälle bekommen“, sagt der Neuzugang von Rot-Weiß Oberhausen, der als Mittelfeldspieler vor der Abwehr nur ganz wenige Akzente nach vorne setzen konnte. „Ich bin unzufrieden mit meiner Leistung, klar. Aber man sollte jetzt auch nicht alles schlecht machen. Gegen den 1. FC Köln und in der Vorbereitung haben wir gute Ansätze gezeigt.“

Wenigstens einen Punkt hätte der WSV gegen Fortuna Köln mitnehmen können, wären die bösen Abwehrschnitzer nicht gewesen. Jochen Schumacher, nach der Verletzung von Felix Herzenbruch ins Team gerutscht, traf zwar zum Ausgleich, erwischte sonst aber keinen guten Tag, weil ihm bei den Gegentoren Stellungsfehler unterliefen.

Ob Innenverteidiger Felix Haas in Düsseldorf mitwirken kann, ist ungewiss. Er erlitt gegen Köln einen Tritt auf den Knöchel.