Trainer Michael Dämgen wehrte nach dem 3:1-Sieg gegen die Amateure von Borussia Dortmund alle Fragen ab, wie hoch es für den WSV noch gehen könnte. „Das war heute, wie schon der Sieg in Bielefeld, Balsam für die Seele. Jetzt konzentrieren wir uns auf Trier“, sagte er nach dem zweiten Dreier binnen fünf Tagen, der schon morgen im nächsten Heimspiel eine Fortsetzung finden soll.
Fakt ist, dass der WSV aus drei Liga-Spielen nach der Winterpause sieben Punkte geholt, zum zweiten Mal in Folge einen Rückstand gedreht und auf Platz acht erstmals seit Monaten Kontakt zum oberen Tabellendrittel hat. Mit einem guten Gefühl verließen die nur 1474 Zuschauer (28 mehr als beim letzten Heimspiel 2010) am Samstag das Stadion am Zoo. Dabei hatten sie in der ersten Halbzeit mit ansehen müssen, wie die durch Ex-Nationalspieler Sebastian Kehl verstärkten, spielerisch starken Dortmunder die WSV-Abwehr teilweise düpierten.

Das frühe Gegentor gut weggesteckt

Frühe Pfiffe, als der WSV mit ungenauen Abspielen den BVB zum Angreifen einlud, zeigten, dass die Toleranzgrenze nach der Pokalschlappe in Essen niedriger liegt. Fast folgerichtig fiel das 0:1, als die WSV-Abwehr sich aus dem Zentrum herausziehen ließ, und Vrancic in der Mitte mühelos einschießen konnte. Wäre der quirlige Boztepe auch ein eiskalter Vollstrecker, die Gastgeber hätten höher zurückliegen können.
Doch diesmal ließen die WSV-Spieler nicht, wie so oft in der Hinrunde, die Köpfe hängen und kamen durch eine Standardsituation zurück ins Spiel. Der bemühte Ernst legte in seiner besten Szene den Ball an Eggert vorbei und wurde umgestoßen. Moosmayer zirkelte den Freistoß fast von der Außenlinie auf den zweiten Pfosten, wo Assauer per Flugkopfball traf.Es war das achte Tor des besten WSV-Schützen, der an diesem Tag zwar nur der zweitbeste Stürmer hinter dem in der Mitte unermüdlich rackernden Bekim Kastrati war, aber eben da stand, wo ein Torjäger stehen muss.

Kastrati: Wir haben gezeigt, dass wir gewinnen wollten