VfB Lübeck - Wuppertaler SV
5:0 (3:0)
Regionalliga Nord, 13.Spieltag 2006/2007



Datum: Samstag, 28.10.2006, 14:00 Uhr
Zuschauer: 4200 im Stadion Lohmühle
Schiedsrichter: Kuno Fischer (Leer)
Tore:   1:0 (10.) Dustin Heun
            2:0 (17.) Markus Kullig
            3:0 (27.) Carsten Rump
            4:0 (68.) Björn Lindemann
            5:0 (71.) Björn Lindemann
             

        VfB Lübeck
Wuppertaler SV
  • Frech
  • Schröder
  • Hirsch
  • D.Dogan
  • Rump (81.Gradert)
  • Kullig
  • Zimmermann
  • Baltes
  • Ollhoff
  • Heun (89.Neitzel)
  • Weber (61.Lindemann)
Trainer: Bernd Hollerbach
Trainer: Uwe Fuchs


WSV verspielt Kredit bei den Fans

Quelle: Westdeutsche Zeitung vom 30. Oktober 2006 

Eine ernüchternde 0:5 (0:3)-Niederlage müssen die Wuppertaler beim neuen Spitzenreiter VfB Lübeck einstecken.
In dieser Form ist der Aufstieg kein Thema.
Wuppertal. Während WSV-Kapitän Mike Rietpietsch in den Diskussionen mit den Fans vor einer Woche noch gute Argumente gegen die Pfiffe von den Rängen ins Feld führen konnte, stand er in Lübeck mit leeren Händen vor der Fankurve. Kontroversen Gesprächsstoff bot die 0:5 (0:3)-Schlappe in Lübeck wahrlich nicht. Dafür ist der fußballerische Offenbarungseid des WSV gegen den neuen Spitzenreiter der Regionalliga Nord zu drastisch ausgefallen.

Es war eine desolate Vorstellung, die der WSV im direkten Vergleich mit dem Aufstiegsaspiranten bot. Und deshalb mussten sich die WSV-Spieler nach dem Abpfiff auch Schmährufe und Proteste aus der Fankurve anhören. Die 100 mitgereisten Wuppertaler waren jedenfalls restlos bedient.

Mike Rietpietsch und Markus Ortlieb, die sich mutig den Fans am Zaun stellten, konnten sie vor der langen, trostlosen Heimreise nicht mehr besänftigen.

Die wenigen positiven Aspekte im Spiel gegen Lübeck sind schnell aufgezählt. Nur Dennis Malura und Markus Ortlieb spielten halbwegs in Normalform. Der "Rest vom Schützenfest" war aus Wuppertaler Sicht ein einziges Grauen. Die Frage nach den Aufstiegschancen des WSV stellt sich zurzeit nicht, obwohl der Rückstand zur Spitze nicht mehr als vier Punkte beträgt.

Eine einzige Torchance bot sich dem WSV im gesamten Spiel, das komplett an Dirk Heinzmann vorbei lief. Sein Sturmpartner Gaetano Manno hoffte vergeblich auf die Unterstützung durch Schiedsrichter Kuno Fischer.

Manno ging nach fast jedem Zweikampf zu Boden, flehte und jammerte, aber er bekam kaum einen Freistoß zugesprochen. An Mannos Verzweiflung baute sich stattdessen die beinharte Lübecker Dreier-Abwehrkette regelrecht auf, ließ den Wuppertaler jammern und sorgte selbst für Dominanz und Druck im Spiel nach vorne.

Vor allem die linke Wuppertaler Abwehrseite geriet ins Schwimmen. Dank der Überzahl der Lübecker im Mittelfeld zog Benjamin Baltes völlig unbedrängt die Fäden. Sven Schaffrath konnte einem leid tun, denn er erhielt keine Unterstützung aus dem Mittelfeld des WSV, wo der verletzte Manuel Bölstler (sechs Wochen Pause nach Muskelbündelriss) eine Riesenlücke hinterlassen hat.

Nicht zufällig war es Sven Schaffrath, der mit einem Querschläger das Debakel einleitete. Der Ball landete bei Baltes, der seinem alten Kumpel Dustin Heun die Kugel maßgerecht auf den Kopf servierte. Heun sprang höher als Mehnert, und WSV-Keeper Christian Maly war chancenlos.

Das Unheil nahm seinen Lauf, als ein weiterer Querschläger von Stuckmann über Baltes bei Kullig landete. Beim 0:3 reklamierte dann Manno vergeblich ein Foul von Rumpf an der Mittellinie.

Der Abräumer des VfB Lübeck zog unbehindert in Richtung WSV-Tor, und seinen Schuss fälschte Stuckmann unhaltbar für Christian Maly ab. Mit zwei weiteren Treffern von Zimmermann nach der Pause war der WSV noch gut bedient.

Nicht einmal WSV-Keeper Christian Maly durfte sich auszeichnen. "Ich habe heute keinen einzigen richtigen Schuss gehalten. Von den ersten vier Treffern waren zwei unhaltbar und zwei wurden abgefälscht. Beim letzten Gegentor habe ich auf eine Flanke spekuliert, der geht auf meine Kappe", gestand Maly ein.

Malys Analyse ohne schmückendes Beiwerk fällt drastisch aus: "Wir haben eine geschlossene Mannschaftsleistung geboten, und die war leider völlig indiskutabel."