Beim Tabellenführer Lotte tritt der WSV erneut mutig auf, unterliegt aber mit 1:2 und rutscht weiter den Abstiegsrängen entgegen.


Fast war er da, der Silberstreif am Horizont für die leidgeprüfte Wuppertaler Mannschaft. Beim Tabellenführer Sportfreunde Lotte spielte der WSV am Freitagabend couragiert, traf durch Benni Reichert nach 575 Minuten auch endlich mal wieder das Tor zum zwischenzeitlichen 1:1.

Am Ende stand im zweiten Auftritt unter Trainer Reinhold Fanz aber eine unglückliche 1:2-Niederlage und die Gewissheit, dass man Tabellenplatz zehn nicht wird halten können.

Die Konkurrenz rückt im Abstiegskampf immer näher

Der ein oder andere Konkurrent dürfte am Wochenende näher kommen oder vorbeigehen. Velbert etwa ist nach dem zweiten Sieg in Folge unter Hans-Günter Bruns schon fast am WSV dran und kann am Sonntag nachlegen.

Dass die Moral beim WSV weiterhin stimmt, wurde allerdings deutlich, nicht nur weil der starke Innenverteidiger Benjamin Reichert nach einem Freistoß die lange WSV-Torlosserie beendete.

Es war die beeindruckende Antwort nach unglücklichem Beginn, denn bereits nach acht Minuten war der Spitzenreiter durch ein kurioses Tor in Führung gegangen. Nach einer harten Abwehraktion von Robert Fleßers hatten alle mit einem Pfiff gerechnet, der kam aber nicht und der Ball zu Lottes Shapourzadeh, der ihn ins leere Tor schoss.

Semmler hält Klasse, der WSV scheitert zweimal am Aluminium

Wer geglaubt hatte, der WSV bricht ein, sah sich getäuscht. Im Gegenteil: In der Folgezeit war nicht zu erkennen, wer hier das Krisenteam und wer der Aufstiegsaspirant ist. Zwar verhinderte der starke Torwart Christoph Semmler gegen Freiberger das mögliche 2:0, und musste der WSV noch einen Pfostenschuss hinnehmen, doch auch die Wuppertaler hatte bis zur Pause durch Fleßers und Mehmet Boztepe noch zwei Aluminiumtreffer zu verzeichnen.

Mehrfach brachten sie die ohne den verletzten Ex-WSV André Wiwerink nicht sattelfest wirkende Lotter Abwehr in Verlegenheit, wobei sich Ramiz Pasiov als zweite Spitze als belebendes Element erwies.

Das schien sich auch nach der Pause fortzusetzen. Doch dann ließ der WSV nach vorne etwas nach und Freiberger bestraft nach 69 Minuten brutal eine kurzzeitige Unachtsamkeit auf der linken WSV-Abwehrseite.

Die erneuten Rückstand liefen die Wuppertaler bis zum Schluss hinterher. Fanz brachte mit Schröder sogar noch eine dritte Spitze, doch der durchaus verdiente Ausgleich wollte nicht mehr fallen.

„Das war unsere schlechteste Saisonleistung, Wuppertal hat sich aber super verkauft und wird niemals absteigen, wenn sie so weiterspielen“, spach Lottes zweiter Ex-WSVer, Tobias Willers, den Gästen nach dem Spiel Mut zu. Doch die waren untröstlich.