SV Werder Bremen II - Wuppertaler SV
1:2 (1:0)
Regionalliga Nord, 33.Spieltag 2006/2007



Datum: Samstag, 28.04.2007, 14:00 Uhr
Zuschauer: 400 auf Platz 11 des Weserstadions
Schiedsrichter: Rainer Bippen (Hamburg)
Tore:   1:0 (11.) Kevin Schindler
            1:1 (56.) Dirk Heinzmann
            1:2 (83.) Tobias Damm
              

        SV Werder Bremen II
Wuppertaler SV
  • Jensen
  • Theuerkauf
  • Stallbaum
  • Mohr
  • Schachten
  • Bischoff (78.D.Schmidt)
  • Peitz
  • Löning
  • Schindler
  • Rockenbach da Silva
  • Polenz
Trainer: Thomas Wolter
Trainer: Wolfgang Jerat


Der WSV erzwingt sein Glück

Quelle: Westdeutsche Zeitung vom 30. April 2007

Durch einen 2:1-Erfolg in Bremen bleiben die Wuppertaler im Aufstiegsrennen.

Wuppertal. Wenn es nicht anders geht, dann muss man das Glück erzwingen. Das dürfte sich Trainer Wolfgang Jerat gedacht haben, der dem WSV bei seinem Einstand in Bremen gegen Werder II eine offensiv ausgerichtete Taktik verordnete und die Mannschaft erstmals in dieser Saison im 4-3-3-System mit drei Stürmern auflaufen ließ.

Dass diese Taktik in der ersten Spielhälfte überhaupt nicht aufgegangen war, spielte nach dem turbulenten Regionalligaspiel kaum noch eine Rolle. Der WSV hatte mit 2:1 (0:1) nicht einmal unverdient gewonnen, weil er die eklatante Bremer Abschlussschwäche durch einen Konter über Gaetano Manno und Tobias Damm (86.) bestrafte.
 
Zuvor hatte Dirk Heinzmann (56.) den 1:1-Ausgleich geschafft. Die Bremer erwiesen sich als Meister im Auslassen klarster Torchancen, begünstigt durch einen WSV, der eine seiner schwächsten Defensivleistungen in dieser Saison bot und in einigen Szenen pures Glück hatte, nicht höher in Rückstand zu geraten.
 
Den wachsenden Reiz der Partie machte aus, dass die Bremer das Spiel gewinnen wollten, während der WSV unbedingt gewinnen musste. Symptomatisch das Bild bei Bremer Eckbällen: Da lauerten jeweils drei Wuppertaler Stürmer (für den kopfballstarken Heinzmann, der hinten aushalf, rückte Lejan auf Linksaußen) an der Mittellinie auf abgewehrte Bälle.
 
Bremens Trainer Thomas Wolter hielt mit nur zwei Abwehrspielern dagegen. Dem Siegtreffer ging allerdings ein Bremer Abwehrfehler nach einem Einwurf voraus. Kein Zufall, dass der WSV den entscheidenden Spielzug in Überzahl herausspielte, da die drei Stürmer konsequent ihre Positionen hielten.
 
„Ich hätte nach einer halben Stunde alle Feldspieler runternehmen können. Wenn wir in dieser Phase noch zwei, drei Tore kassieren, dann hätten sie mich nicht mehr über die Wuppertaler Stadtgrenze gelassen", kommentierte Wolfgang Jerat den Ritt auf der Rasierklinge.
 
Die Auswechslung von Marcel Reichwein, dessen erster Einsatz als Außenverteidiger als missglücktes Experiment abgehakt werden musste, bezeichnete Jerat als ein „Opfer" und Signal an die Mannschaft, die Probleme hatte, Jerats Vorgaben gegen die spielstarken Bremer umzusetzen.
 
„In den Minuten vor der Pause haben wir gemerkt, wie sie zu knacken sind", meinte Jerat, der mit Jean Louis Tavarez einen Spieler einwechselte, der ebenfalls sein Glück erzwingen wollte. „Es war eine schöne Woche, und es hat wieder Spaß gemacht. Doch wenn wir nur ein Spiel verlieren, ist es mit dem Aufstieg vorbei", sagte Tavarez.